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Mag.a (FH) Sabine Pötz

„Es ist wichtig, dass wir die menschliche Kreativität im Fokus behalte und  KI-Algorithmen nicht unsere Botschaft dominieren!“ erklärt Sabine Pötz, Gründerin von TECHSEARCH, Personalberaterin und Karriere-Coach im aktuellen Artikel:

Mai 13, 2024

KI-generierte Jobinserate – geht das?

Die Vorstellung, dass ein KI-Modell wie ChatGPT die Aufgabe übernehmen könnte, die feinen Nuancen der Unternehmenskultur, unseres Stils und vor allem unserer Bedürfnisse zu verstehen, ist durchaus verlockend. Doch die Realität sieht meiner Erfahrung nach anders aus. 🌟🧠

  • ChatGPT mag beeindruckende Fähigkeiten in Bezug auf Formulierung und Satzbau haben, aber es fehlt am Verständnis für das, was unser Unternehmen und die spezifische Position wirklich ausmacht.
  • ChatGPT neigt dazu, alles übertrieben positiv darzustellen! Was wir aber brauchen, sind echte Einblicke in den Job-Alltag. 💼📝

Worum geht es wirklich?

Job-Inserate sind mehr als nur eine Liste von Anforderungen und Aufgaben. Sie sind eine Einladung, Teil eines Teams zu werden! So wie wir uns als Recruiting-Verantwortliche wünschen, dass Bewerberinnen und Bewerber sich authentisch und ehrlich im Bewerbungsprozess präsentieren, ist es auch unsere Aufgabe, ehrlich und authentisch auf unsere Jobmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Wie kann das klappen?

Es ist wichtig, dass

  • wir unser Unternehmen, unsere Kultur und die Herausforderungen wirklich kennen und darlegen
  • wir die Anforderungen, Must-haves und Nice-to-haves unterscheiden können, damit wir nicht die „Eierlegende-Wollmilchsau“ wünschen
  • wir unser Angebot formulieren, aber auch die Rahmenbedingungen, die gegeben sind, bewusst machen

Und das Wichtigste: Inserate haben natürlich den Zweck zu werben und aufmerksam zu machen. Aber es muss allen Beteiligten auch klar sein, dass ein Job nicht in einem Inserat abgebildet werden kann. Diese Bewusstheit müssen wir für uns selbst schaffen und Chat-GPT kann uns diesen Prozess nicht abnehmen. Leere Floskeln in Inseraten werden schnell aufgedeckt, wenn man ins Gespräch geht und verstehen möchte, um was es wirklich geht. Ein Gespräch schafft Klarheit darüber, was ein Job beinhaltet, ein paar Schnupperstunden geben Einblicke in den Alltag – und spätestens da beweist sich die Authentizität und inwiefern sich Recruiting-Verantwortliche einen Gefallen tun, wenn sie KI-generierte Inserate verfassen.

In diesem Sinn: Behalten Sie Ihre menschliche Kreativität im Fokus – lassen Sie sich von KI unterstützen, aber sorgen Sie dafür, dass KI-Algorithmen nicht Ihre Botschaft dominieren! 🤗